1. Stipendium für Zeichnung & Papierkunst der Stadt Waiblingen

01. Juli 2023 bis 08. Oktober 2023

Generationenübergreifendes Stipendium mit Fokus auf Zeichnung und Papierkunst 

Das Stipendium für Zeichnung und Papierkunst der Stadt Waiblingen, kurz Waiblinger Papierkunststipendium, wurde 2023 zum ersten Mal vergeben. Das national einzigartige Projekt wird ermöglicht mit Unterstützung der Eva Mayr-Stihl Stiftung durch einen Nachlass von Renate Reichert an die Stiftung: Ihr Vermögen sollte „zur Förderung zeitgenössischer Künstler, zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses und zur Durchführung von Ausstellungen für solch junge Talente" eingesetzt werden. Damit legte Renate Reichert den Grundstein für die Entstehung des Waiblinger Papierkunststipendiums.

Das Besondere des Stipendiums ist der generationenübergreifende Charakter: Etablierte Kunstschaffende, d.h. die Hauptstipendiatin oder der Hauptstipendiat, begleiten die Nachwuchskünstlerinnen und –künstler während ihres Aufenthaltes in Waiblingen als Mentor oder Mentorin. Der direkte Austausch der Kunstschaffenden untereinander über Techniken und Arbeitsweise sowie die Vernetzung der Künstlerinnen und Künstler sind dabei wichtige Bestandteile zur Förderung des Nachwuchses.

Eine weitere Besonderheit des Stipendiums ergibt sich durch die Spezialisierung auf Zeichnung und Papierkunst. Übereinstimmend mit der Ausrichtung der Galerie Stihl Waiblingen legt das Stipendium seinen Fokus auf Zeichenkunst und das Medium Papier in seiner ganzen Bandbreite. Die reiche Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten, die das Papier und die Zeichnung seit Jahrhunderten innehat, sowie die Faszination für das künstlerische Schaffen aus und auf Papier zeigt sich in den prämierten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern.

Das Stipendium wird zukünftig alle zwei bis drei Jahre stattfinden. Die Ausschreibung entnehmen Sie bitte der >> Homepage.

KHADIJA EL ABYAD, VALENTINE GARDIENNET und NELE HENDRIKJE SANDNER in der Galerie im Kameralamt

2023 wurden die drei Nachwuchs-Stipendien an die Künstlerinnen Khadija EL ABYAD (Marokko), Valentine Gardiennet (Frankreich) und Nele Hendrikje Sandner (Deutschland) verliehen.

Khadija EL ABYAD (geboren 1991 in Agadir) schloss 2016 ihr Studium am Institut National des Beaux-Arts Tétouan ab. Sie überzeugt die Jury mit ihren feinen, grafischen Arbeiten, die mal aus Tinte und mal aus menschlichem Haar entstehen. Die Französin Valentine Gardiennet (geboren 1997 in Dijon) studierte an der Villa Arson, dem nationalen Zentrum für zeitgenössische Kunst in Nizza. Ihr Werk ist von einer naiven Zeichensprache gekennzeichnet, die in ihren übergroßen Formaten ganze Räume füllt. Im Werk der dritten Stipendiatin, Nele Hendrikje Sandner (geboren 1991 in Radebeul), steht Papier als Material im Mittelpunkt: ob in der Funktion eines Bildträgers, als rohe Papiermasse oder zerschnitten und neu zusammengesetzt. Sandner schloss ihr Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig, 2021 ab.

Das Stipendium fand vom 1. Juli bis 8. Oktober 2023 statt. Im Anschluss an eine vierwöchige Werkphase stellten die Stipendiatinnen ihre Arbeiten vom 28. Juli bis 8. Oktober 2023 aus. Die Nachwuchsstipendiatinnen verbrachten die Werkphase in der Galerie im Kameralamt Waiblingen. Während dieser Zeit haben sie ihr Atelier für Besuchende geöffnet und Dialog und Einblick ermöglicht. Ihre Ergebnisse präsentierten die Stipendiatinnen in einer anschließenden Ausstellung in der Galerie im Kameralamt.

KATRIN STRÖBEL: beben und schimmern

Prof. Dr. Katrin Ströbel, geb. 1975, wurde als erste etablierte Künstlerin und Hauptstipendiatin für das Papierkunststipendium der Stadt Waiblingen ausgewählt. Ausgebildet an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste (abk) Stuttgart, arbeitet Katrin Ströbel u. a. in Marokko, Nigeria, Senegal, Südafrika, Peru, Australien und den USA. Sie ist seit über 15 Jahren international in Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten. Die Künstlerin lehrte von 2013 bis 2023 als Professorin für Zeichnung an der Villa Arson in Nizza. Zum Sommersemester 2023 wurde Ströbel als Professorin für Freie Grafik an die abk berufen.

Ströbel arbeitete während der Werkphase in den Räumen der Galerie Stihl Waiblingen. Auch sie praktizierte ein offenes Atelier, um mit Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen und zeigte anschließend in der Galerie Stihl Waiblingen ihre erste umfangreiche monografische Ausstellung in Deutschland. In der Schau werden ortsgebundene Arbeiten, die während des Stipendiums in Waiblingen entstanden sind, mit Leihgaben aus Sammlungen und aktuellen Werken kombiniert. So entstand ein spannungsvoller Dialog aus Zeichnungen, Collagen, Aquarellen, Installationen und Textilarbeiten. 

Anlässlich des Stipendiums und der daraus folgenden Ausstellung in der Galerie entstand der Katalog "Katrin Ströbel: drawings, collages, works on paper" mit Beiträgen von Sebastian Wolf, Oberbürgermeister der Stadt Waiblingen, Michael von Winning, Eva Mayr-Stihl Stiftung, Dr. Anja Gerdemann, Leiterin der Galerie Stihl Waiblingen sowie Dr. Anita Haldemann, Kuratorin und Leiterin des Kupferstichkabinetts am Kunstmuseum Basel/Schweiz. Der Katalog ist dreisprachig (Deutsch, Französisch, Englisch) und im >> Shop der Galerie erhältlich.


Kontakt

Dr. Gerdemann, Anja

Leiterin Galerie Stihl Waiblingen

+49 7151 5001-1680 E-Mail senden